Der Kindergartenausschusssitzung am 24. April 2023 startete mit der Diskussion über die Erhöhung der Sätze in der Kindertageseinrichtungs-Gebührensatzung zum 01.09.2023. Neben der Kindergartenleitung waren auch Vertreter des Elternbeirates anwesend. Laut dem zweiten Bürgermeister hatte der Gemeinderat einen Beschluss gefasst, die Gebühren jährlich nach jeweiliger Prüfung der Ausgaben um vier Prozent anzuheben. Der Elternbeirat hatte gebeten zu überprüfen, ob die Personalkosten nicht geringer gewesen seien als ursprünglich geplant. Dem widersprach Franz Boos und ergänzte, dass auch Heiz- und Stromkosten deutlich gestiegen seien und es die größte Tariferhöhung im öffentlichen Dienst gegeben habe, an der er sich erinnern könne. Das Gremium müsse den gefassten Beschluss umsetzen. Rechnerisch würde das Erhöhungen von 5 bis 18 Euro bedeuten, je nach gebuchtem Tarif. Alternativ könne man die Beiträge auch um einen Festbetrag von 7 Euro erhöhen. Dann würden die geringeren Tarife überproportional zu den höheren Tarifen ansteigen. Der Elternbeirat brachte den Vorschlag ein, die Tarife pauschal um 6 Euro für den Kindergarten und 11 Euro für die Krippe zu erhöhen. Eine Stimme aus dem Kindergartenausschuss begrüßte den Vorschlag und wies darauf hin, dass die Krippe die höheren Kosten verursache. Außerdem sollte es nicht so sein, dass der Kindergarten die Krippe finanziere. Zwei Mitglieder aus dem Gremium sprachen sich für die vierprozentige Erhöhung aus.

Unter Wünsche und Anträge kamen noch folgende Themen zur Sprache:

Der zweite Bürgermeister erklärte, dass die Menge an Essen, die in der Mittagsverkostung zubereitet werden, mit den vorhandenen Geräten kaum noch bewältigt werden könne. Daher sei vorgesehen, einen professionellen Kombidämpfer vom Weltmarktführer Rational zu beschaffen. Dafür würden bereits zwei Angebote vorliegen. Die Kindergartenleitung erklärte, dass die Zahl der Kinder stetig ansteigen würde. Seien es im laufenden Betrieb 60 bis 80 Portionen, die pro Tag zubereitet werden, könne man es anhand der Anmeldungen bereits abschätzen, dass es ab September 2023 70 bis 90 sein werden. Man habe schon jetzt große Probleme, die Aufgabe zu bewältigen. Wenn Ofengerichte wie zum Beispiel Pizzen oder Aufläufe zubereitet werden, müssen auch die Backöfen in den Gruppenräumen mit eingesetzt werden. Es kämen auch immer mehr Schulkinder zum Mittagsessen dazu. Es gebe momentan nur handelsübliche Küchenherde im Kindergarten. Pfannengerichte wie Pfannkuchen, Fisch oder Schnitzel können ohnehin schon nur noch an „kinderarmen“ Tagen zubereitet werden. An vollbesetzten Tagen wäre das gar nicht mehr möglich. Ein gastronomischer Kombidämpfer würde die Arbeit erheblich erleichtern. Eine Stimme aus dem Kindergartenausschuss schlug vor, bei  örtlichen Firmen oder Rational nach einem Sponsoring zu fragen. Eine andere Stimme aus dem Gremium ergänzte, dass es sich dann meistens um gebrauchte Vorführgeräte handeln würde, die einwandfrei seien. Damit habe man schon gute Erfahrungen im Schützenheim gemacht. Es dauere allerdings länger, bis man so ein Gerät bekommt. Ein Mitglied aus dem Gremium wollte wissen, ob das Angebot der Mittagsverköstigung kostendeckend durch die Gebühren finanzierbar sei. Franz Boos erklärte, dass dies selbst bei Catering nur fast gelänge. Bei der Eigenküche könne man die laufenden Kosten umlegen, während Abschreibungen für Investitionen hier nicht vollständig abgedeckt werden können. Die Stimme aus dem Gremium wünschte sich eine Kalkulation. Mehr Essen müssten eigentlich geringere Stückkosten bedeuten. Der Elternbeirat unterstützte die Idee, die Möglichkeit eines Sponsorings abzufragen. Außerdem könnte man sich auch nach gebrauchten Geräten umsehen. Die müssten auch nicht zwingend vom Marktführer sein. Ein Mitglied aus dem Gremium befürwortet generell die Anschaffung eines Kombidämpfers, das sei einfach zeitgemäß. Die Anschaffungskosten seien vertretbar. Eine andere Stimme aus dem Gremium wies darauf hin, dass auch die Lebensmittelpreise stark gestiegen seien. Man könnte auch noch alternative Angebote von nicht so namhaften Herstellern einholen.

Zur zukünftigen Auslastung der Einrichtung berichtete die Kindergartenleitung, dass man derzeit 81 Anmeldungen und noch 6 freie Plätze von den insgesamt 87 zur Verfügung stehenden Plätzen habe. Es gebe aber bereits zwei Gastkinder auf der Warteliste und zwei Anfragen für insgesamt vier weitere Kinder. In einem Fall handele es sich um eine Familie, die nach Finning zieht und im anderen Fall um Gastkinder aus einem benachbarten Ort. Dann wäre man für den September 2023 schon voll. Es gibt auch eine Überlegung noch ein ukrainisches Kind mit aufzunehmen. Wenn man das ordentlich begründet, bekommt man hier in der Regel auch eine Genehmigung. Zudem werde das gefördert.

Der Kindergarten hat eine Bedarfsanfrage bezüglich der Öffnungszeiten bei den Eltern durchgeführt. Von 86 verschickten Fragebögen kamen 42 zurück ( = 49%). Über 90 Prozent hätten sich laut Kindergartenleitung positiv geäußert. Vereinzelt werden die 30 Schließtage bemängelt. Dabei halte man sich hier an die gesetzlichen Regelungen. Außerdem seien darin bereits die 5 Teamfortbildungstage enthalten.

Bei krankheitsbedingtem Personalmangel sprach sich eine Mehrheit der Eltern für eine Notbetreuung aus.

Eine Stimme aus dem Gremium wollte wissen, warum die Stimmenanzahl bei den einzelnen Abstimmungsergebnissen nicht mit der Anzahl der eingegangenen Fragebögen übereinstimme. Die Kinderkartenleitung erklärte, dass die Fragebögen pro Kind verschickt wurden. Familien, die mehr als ein Kind im Kindergarten angemeldet haben, schicken oft nur einen Fragebogen zurück. Die Dokumente wären aber einsehbar, wenn das jemand wünsche. Ein Mitglied des Elternbeirates fand es schade, dass so wenige Fragebögen zurückgekommen seien. Bei denen, die nicht geantwortet haben, könne man davon ausgehen, dass sie mit der derzeitigen Situation zufrieden seien, so eine Stimme aus dem Gremium. Die Kindergartenleitung betonte, dass man mit der Befragung eine gesetzliche Vorgabe erfülle.

Dann stellte die Kindergartenleitung die Belegzahlen vor. Der Frühdienst sei mit 12 bis 20 Kindern gut besucht. Beim Spätdienst nehmen regelmäßig zwischen 10 und 11 Kinder teil. In der Kinderkrippe gebe es derzeit gar keine Kinder am Nachmittag. Für den September 2023 gebe es jeweils eine Anmeldung für den Dienst bis 15 bzw. 16 Uhr. Ein Mitglied aus dem Kindergartenausschuss würde die Entscheidung, ob man diesen Zeitraum überhaupt anbiete, später treffen. Eine andere Stimme aus dem Gremium schlug vor ein Mindestkinderanzahl zu definieren.

Die Kindergartenleitung ging noch auf die Auswertungen des pädagogischen Fragebogens ein, der eine Rücklaufquote von 46 Prozent hatte. Hier werden Fragen gestellt, ob zum Beispiel das Kind gerne in die Einrichtung geht, oder mit was die Kinder sich am liebsten beschäftigen. Auffällig viele Eltern wünschen sich mehr Ausflüge in die Natur, so die Kindergartenleitung. Man wolle das bei einem Elternabend gemeinsam erörtern. Franz Boos fragte nach, ob dort der Bürgermeister oder einer seiner Vertreter teilnehmen könnte. Das befürwortete die Kindergartenleitung. Eine Stimme aus dem Gremium wollte zum geplanten Elternabend zu den Ausflügen noch wissen, ob da die Eltern wirklich aktiv mitmachen sollten, das sei ja auch wieder eine zeitliche Belastung, auch für das Personal. Es gebe ja schon viele Angebote für Kindergärten, etwa vom LBV und vom Bund Naturschutz. Die Kindergartenleitung erklärte, dass es am alten Standort in der Sonnenstraße noch die ÖkoKids gegeben habe und man da öfters in den Wald gegangen sei. Man wolle bei der Elternversammlung genauer darauf eingehen, warum man manche Dinge mache und manche eben nicht.