Die Gemeinderatssitzung am 9. November 2021 startete mit dem geplanten Neubau eines Bauhofs für Finning auf dem gemeindlichen Grundstück nördlich des Wertstoffhofes, auf dem bisher das Osterfeuer veranstaltet wurde. Konkret ging es um die Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) für dieses Gebiet. Die momentan auf dem Grundstück verzeichneten Ausgleichsflächen müssen komplett verlegt werden, so der Bürgermeister. Es wird das gesamte Grundstück mit einbezogen, um für eventuelle spätere Erweiterungen vorbereitet zu sein. Einem Vorschlag aus dem Gemeinderat, auch das gemeindliche Grundstück auf der anderen Seite der alten Straße nach Entraching entlang des Kehrgrabens mit einzubeziehen, erteilte der Bürgermeister eine Absage, da dies sei als ökologisch wertvoll eingestuft worden sei. Eine Stimme aus dem Gemeinderat schlug vor, den bestehenden Wertstoffhof miteinzubeziehen, falls dort bauliche Maßnahmen nötig werden. Dieses Gebiet sei momentan als Versorgungslage im FNP deklariert, so der Bürgermeister, er nehme das aber mit auf. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, den Planungsverband äußerer Wirtschaftsraum München mit der Änderung des FNP, der Prüfung der Einbeziehung des Wertstoffhofes und der Ausgleichsflächenplanung zu beauftragen.

Weiter ging es ebenfalls mit dem Bauhof, diesmal mit dem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Auch dieser wurde vom Gemeinderat einstimmig gefasst.

Als nächstes stand die Bauvoranfrage zur Errichtung eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung und Doppelgarage an der Findingstraße in Unterfinning auf der Tagesordnung. Obschon diese bereits in der Bauausschusssitzung am 4. November 2021 für Diskussionen gesorgt hatte, wurde auch in dieser Sitzung wieder ausführlich darüber geredet. Einer Änderung des Bebauungsplanes, wie es eine Stimme aus dem Gemeinderat forderte, widersprach der Bürgermeister, weil hier ein Präzedenzfall geschaffen würde, der am Ende zu Flachdachgaragen direkt an der Findingstraße führen könnte. Eine weitere Stimme aus dem Gemeinderat äußerte den Vorschlag, dass man hier von einer Tiefgarage reden sollte, da sich das geplante Gebäude größtenteils unter der Erde befinden würde. Damit wäre das Problem erledigt, ergänzte eine Stimme aus dem Gemeinderat. Das sei nicht genehmigungsfähig, widersprach eine Stimme aus dem Gemeinderat. Beim Neubau am Maibaum in Oberfinning hatte der Gemeinderat explizit eine Tiefgarage gefordert, widersprach eine Stimme aus dem Gemeinderat. Die Frage sollte in den nächsten drei bis sechs Wochen beantwortet werden, damit der Bauwerber umplanen kann, mahnte eine Stimme aus dem Gemeinderat. Eine weitere Stimme aus dem Gemeinderat merkte an, dass man ein Flachdach für einen Carport wegen eines Bebauungsplanes erst vor kurzem abgelehnt habe und falls man sich für eine isolierte Befreiung entscheiden sollte, brauche man sich in Zukunft nicht mehr über Sprossenfenster unterhalten. Das sei etwas Anderes, widersprach eine Stimme aus dem Gemeinderat, wenn es sich um den historischen, gewachsenen Ortskern handle, als um ein Neubaugebiet, wie in diesem Fall. Der Gemeinderat folgte letztendlich einstimmig der Empfehlung des Bauausschusses, den Punkt zu verschieben und den Sachverhalt, ob es sich hier um eine Tiefgarage handelt, zu klären.

Dann folgte ein Antrag auf Verlängerung eines Vorbescheids für die Errichtung eines Wohnhauses mit Doppelgarage an der Windachstraße, die ebenfalls in der Bauausschusssitzung am 4. November 2021 behandelt wurde. Der Bürgermeister erklärte, dass die Begrünung, die in der Ortsabrundungssatzung für dieses Gebiet gefordert wird, normalerweise auf dem Grundstück zu erfolgen hat. In diesem Fall, so eine Stimme aus dem Gemeinderat, müsse der Bauwerber die Begrünung direkt am Haus pflanzen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig der Verlängerung zuzustimmen, mit dem Hinweis, dass die Gemeinde an der Eingrünung laut Ortsabrundungssatzung festhält.

Dann folgte das zweite Standbein für die Wasserversorgung in Finning zur Sicherstellung der Versorgung. Der Bürgermeister berichtete, dass der neue Brunnen der Gemeinde Windach in Schöffelding über genügend Kapazität verfügt, um Finning und Eresing mitzuversorgen. Auch wenn sich die Windacher durch einem Bürgerentscheid gegen eine gemeinsame Wasserversorgung mit Finning und Eresing ausgesprochen hatten, plädiert der Bürgermeister dafür, diese Lösung anzustreben. Die Probebohrungen in Westerschondorf, die die Gemeinde Finning bei der Suche nach einen eigenen Standort vornehmen hat lassen, haben relativ hohe Nitratwerte verzeichnet und würden aufgrund des Grundwassergefälles ein Wasserschutzgebiet bis weit in die Hofstetter Flur nach sich ziehen. Der Gemeinderat stimmte mit 11:2 Stimmen zu, bei der Gemeinde Windach einen Antrag auf Anschluss an den Brunnen in Schöffelding zu stellen. Die Abstimmung erfolgte namentlich. Auf die Frage aus dem Gemeinderat, was der Grund für die Gegenstimmen gewesen sei, wurde einmal mit dem Argument der Unabhängigkeit durch einen eigenen Brunnen, der dann nicht ohne Zustimmung an private Investoren veräußert werden könne, geantwortet. Die zweite Antwort bezog sich auf das Argument, dass bereits Geld für die Suche nach einem eigenen Brunnen ausgegeben worden sei.

Diesmal gab es wieder eine Vielzahl an Punkten unter Wünsche und Anträge:

  • Der Rechnungsprüfungsausschuss berichtete über den positiven Ablauf der Prüfung, bei der man eine andere Vorgehensweise als bisher angewendet habe: Diesmal seien zwei Teams gebildet worden. Während sich Team 1 mit überplanmäßigen Ausgaben beschäftigte, prüfte Team 2 bestimmte Schwerpunkte wie Feuerwehr oder Friedhof. Der Aufwand habe zwei Sitzungen mit je sechs Stunden in Anspruch genommen und es sei sehr akribisch gearbeitet worden.
  • Ein Antrag aus dem Gemeinderat, für das neue Gemeindefahrzeug eine Überdachung am Gemeindestadl anzubringen, wurde einstimmig angenommen.
  • Eine Stimme aus dem Gemeinderat erinnerte daran, dass es einen Beschluss gebe, den Förderprogrammausschuss wegen des Themas Radwege und AST einzuberufen.
  • Eine Stimme aus dem Gemeinderat fragte nach den Zahlen zur Nutzung der VG-Buslinie. Hierzu gebe es eine Veranstaltung zum Thema Smart-Bus am folgenden Tag, ergänzte eine Stimme aus dem Gemeinderat.
  • Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal in diesem Jahr sei als eine Konsequenz ein Sirenenförderungsprogramm aufgelegt worden, erklärte eine Stimme aus dem Gemeinderat und schlug vor, sich daran zu beteiligen. Die Gemeinde betreibt momentan vier Sirenen. Das Förderprogramm beziehe sich nur auf Neuanschaffungen, merkte der Bürgermeister an – und auf Ersatzbeschaffungen, ergänzte die Stimme aus dem Gemeinderat. Es müsse der Bedarf geklärt werden, warf eine Stimme aus dem Gemeinderat ein. Der Bürgermeister merkte noch an, dass die Sirenen momentan noch analog betrieben würden und bei einer Ersatzbeschaffung sollten sie zumindest digital aufrüstbar sein.
  • Wie der Status zu den Biberschutzmaßnahmen an der Windach sei, wollte eine Stimme aus dem Gemeinderat wissen. Der Bürgermeister berichtete, dass das Material bereits besorgt wurde und man auf eine Terminierung der Aktion seitens der unteren Naturschutzbehörde warte.
  • Den Sachstand zum Thema Kanaldeckel, die nicht plan mit dem Boden abschließen und deshalb Probleme beim Schneeräumen machen, wollte eine Stimme aus dem Gemeinderat wissen. Der Bürgermeister antwortete, dass bereits eine Liste erstellt, und an den Abwasserzweckverband übergeben worden sei, der hierfür verantwortlich sei. Es sei bereits mit der Behebung begonnen worden.
  • Als letzten Punkt fragte eine Stimme aus dem Gemeinderat, wo es beim Thema Sanierungsgebiet hängt.. Der Bürgermeister antwortete, dass man hierfür einen Termin brauche, bei dem sich der Gemeinderat diesbezüglich beraten könne. Er sagte zu, hierzu und für den Arbeitskreis Bauhof eine Terminanfrage an den Gemeinderat zu verschicken.